ÖBOG Store-Check: Heimische Heidelbeeren vs. Import: Ein Blick auf Produktion und Markt
ÖBOG Store-Check: Heimische Heidelbeeren vs. Import: Ein Blick auf Produktion und Markt
Heidelbeeren gehören zu den beliebtesten Beeren Österreichs. Ihr Geschmack, kombiniert mit dem Ruf als gesundes Superfood, macht sie besonders attraktiv für KonsumentInnen. Gleichzeitig kann die heimische Produktion den steigenden Bedarf jedoch nicht vollständig decken, sodass Heidelbeer-Importe eine wichtige Rolle spielen.
Um das Angebot und die Herkunft von Heidelbeeren zu analysieren hat der Österreichische Branchenverband für Obst und Gemüse (ÖBOG) im Zeitraum von 24. Juni. bis 06. September 2025 einen umfassenden Store-Check im Wiener Lebensmitteleinzelhandel (LEH) durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob bzw. inwieweit heimische Heidelbeeren gegenüber Importprodukten in den Regalen vertreten sind und wie sich die Herkunft und Produktionsform der Produkte auf deren Preisgestaltung auswirkt.
Der Großteil der österreichischen Heidelbeeren stammen aus steirischer Produktion, laut Statistik Austria wurden im Jahr 2024 österreichweit rund 1.900 Tonnen Heidelbeeren geerntet, die auf einer ertragsfähigen Fläche von 256 Hektar wuchsen, etwa ein Drittel der heimischen Ernte stammt aus biologischem Anbau.
Heimische Heidelbeeren sind von Mitte Juli bis in den Spätherbst frisch verfügbar, außerhalb dieser Saison wird der Bedarf durch Importe gedeckt. In der Nebensaison stammen die meisten Heidelbeeren aus südamerikanischen und südeuropäischen Ländern. Laut dem Marktbericht der AgrarMarkt Austria aus 2024 stammen 26 % der importierten Heidelbeeren aus Spanien, 19 % aus Peru und 17 % aus Chile. Zusammen decken diese drei Länder 62 % der Gesamtimporte ab. Durch internationalen Lieferketten sind Heidelbeeren das ganze Jahr über im österreichischen Handel erhältlich, was jedoch auch zu saisonalen Preisunterschieden führt.
Die Preise für Heidelbeeren lagen in der Erntesaison 2025 laut ÖBOG Store-Check durchschnittlich zwischen € 1,19 und € 1,79 pro 100 Gramm, die Preise variierten in Abhängigkeit von Herkunft, Produktionsform und Verpackungseinheit. So lag der Preis für 100 g Heidelbeeren aus Österreich bei durchschnittlich € 1,82, wobei hier der Preis für Bio-Heidelbeeren bei € 1,91 und der Preis für konventionell produzierte Heidelbeeren bei € 1,72 lag. Heidelbeeren aus Spanien wurden zu einem durchschnittlichen Preis von € 1,61 angeboten – bei den angebotenen Beeren war kein Preisunterschied zwischen konventioneller und biologisch produzierter Ware zu erkennen. Beeren aus Marokko lagen bei einem Durchschnittspreis von € 1,48, konventionelle Produkte erhielt man für € 1,44 und Bio-Heidelbeeren für € 1,60. Produkte aus Chile wurden zum Zeitpunkt des Store-Checks nicht im Wiener LEH angeboten, aus Peru fand sich zum Zeitpunkt des Store-Checks nur Produkt im Wiener LEH. Weiters konnte auch festgestellt werden, dass Importware außerhalb der heimischen Saison tendenziell teurer ist als in der Hauptsaison, während regionale Früchte preislich stabil sind und im Sommer bei KonsumentInnen auch besonders gefragt sind.
Die heute im Handel erhältlichen Kulturheidelbeeren stammen ursprünglich aus Nordamerika, wurden jedoch erfolgreich an die europäischen Anbaubedingungen angepasst. Heidelbeeren sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, was sie zu einem sehr gesunden Obst macht.

