Lebensmittel retten, Armut bekämpfen
Lebensmittel retten, Armut bekämpfen
Gastbeitrag der Tafel Österreich
In Österreich fallen jährlich über 1 Million Tonnen Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Gleichzeitig sind 1, 6 Millionen Menschen (darunter 376.000 Kinder) von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, 420.000 leiden unter schwerer Ernährungsarmut. Gerade frisches Obst und Gemüse ist für diese Personen, die häufig an chronischen Erkrankungen leiden, besonders wichtig.
Die Tafel Österreich setzt genau hier an: Seit 1999 retten wir genussfähige Lebensmittel und versorgen damit kostenfrei armutsbetroffene Menschen in sozialen Einrichtungen (Mutter-Kind-Häuser, Frauenhäuser, Obdachlosenheime, Asylheime,…). Allein 2024 waren das mehr als 75.000 Personen (+ 114 %) in ganz Österreich. Damit schaffen wir die Brücke vom Überfluss zum Bedarf und tragen zu einer ausgewogeneren und gesünderen Ernährung bei.
Der Bedarf an unserer kostenfreien Lebensmittelhilfe steigt immer weiter. Deshalb haben wir vor mehr als einem Jahr unseren Fokus verstärkt auf die Landwirtschaft gelegt. Überschüssiges Obst und Gemüse, das z. B. aufgrund von optischen Mängeln nicht verkauft wird, ist besonders wertvoll für uns und in den Sozialeinrichtungen höchst willkommen. Im letzten Jahr konnten wir 190.000 kg (+130 %) Frischware aus der Landwirtschaft akquirieren und kostenfrei weitergeben – und sind immer auf der Suche nach neuen Warenspender:innen, um den Bedarf weiter decken zu können.
Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit haben wir Anfang 2024 auch einen wesentlichen Schritt in Richtung Digitalisierung gesetzt: Dank der Tafel-Drehscheibe können wir Warenspender und Sozialeinrichtungen in ganz Österreich direkt vernetzen und große Mengen an geretteten Lebensmitteln rasch, unbürokratisch, kostenfrei und effizient verteilen. Mit diesem logistischen Herzstück tragen wir dazu bei, dass wertvolle Lebensmittel auf dem Teller statt in der Tonne landen, Ressourcen und Umwelt geschont werden und zugleich Armut in Österreich bekämpft wird. Sie wollen mehr erfahren? Infos über uns bzw. zur Tafel-Drehscheibe finden Sie hier bzw. kontaktieren Sie gerne jederzeit für weitere Auskünfte Herrn Daniel Schlögl: daniel.schloegl@tafel-oesterreich.at