Aktueller Store-Check im Wiener LEH an Eisbergsalat, Brokkoli und Karfiol
Aktueller Store-Check im Wiener LEH an Eisbergsalat, Brokkoli und Karfiol
Verfügbarkeit, Herkunft und Preise von Eisbergsalat, Brokkoli und Karfiol im Fokus
Um das Angebot und die Herkunft von Eisbergsalat, Brokkoli und Karfiol zu analysieren hat der Österreichische Branchenverband für Obst und Gemüse (ÖBOG) im Zeitraum von 03. bis 13. September 2024 einen umfassenden Store-Check in den Wiener Lebensmittelmärkten durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob bzw. inwieweit heimische Ware gegenüber Importprodukten in den Regalen dominiert und wie sich die Herkunft der Produkte auf deren Preisgestaltung auswirkt.
Eisbergsalat war mit 11 verschiedenen Frischeprodukten im Einzelhandel vertreten, wobei die heimische Produktion hier klar im Vordergrund stand und das Angebot dominierte. Beim Preisvergleich nach Produktherkunft zeigte sich, dass der Durchschnittspreis pro Stück für konventionellen, österreichischen Eisbergsalat bei € 1,46 lag und Bio-Eisbergsalat mit österreichischer Herkunft mit durchschnittlich € 2,19 ausgelobt wurde. Beim Store Check fand sich zwar kein konventionelles Importprodukt im Handel, jedoch wurde ein aus deutscher Produktion stammender Bio-Eisbergsalat mit € 2,50 angeboten. Die Ergebnisse zeigen den erfreulichen Umstand auf, dass österreichische ProduzentInnen bei Eisbergsalat eine starke Positionierung im Lebensmitteleinzelhandel haben, 10 von den insgesamt 11 angebotenen Produkten stammen aus heimischer Produktion.
Im Gegensatz zum Eisbergsalat zeigte der Store-Check beim Brokkoli eine deutlich internationalere Herkunft der angebotenen Produkte auf. Von den 8 untersuchten Produkten stammten 4 aus Österreich, was die Bedeutung der heimischen Produktion in diesem Segment zwar aufzeigt, jedoch auch gleichzeitig die starke Präsenz von Importware unterstreicht, neben Importware aus den Niederlanden (2 Produkte), wurde auch Eisbergsalat aus Polen (1 Produkt) und Frankreich (das einzige Bio-Produkt) angeboten. Der durchschnittliche Preis für konventionell produzierten österreichischen Brokkoli betrug € 2,13 pro Stück, die aus ausländischer Produktion stammende, konventionelle Ware wurde mit durchschnittlich € 1,99 ausgelobt und der aus Frankreich stammende Bio-Brokkoli wurde mit € 3,99 pro Stück angeboten. Die starke Präsenz von verschiedenen Importwaren bei Brokkoli könnte damit begründet werden, dass die heimische Produktion einem großen Preisdruck durch Auslandsware ausgesetzt ist und dadurch auch bereits stark an Marktanteil verloren hat. Zusätzlichen haben die anhaltende Hitze und Trockenheit im Osten Österreichs die heimische Produktion heuer weiter unter Druck gesetzt. Die österreichische Brokkoli-Produktion bleibt ein bedeutender Lieferant im konventionellen Segment, was jedoch Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung dieses Produkts aufwirft.
Karfiol war mit 7 verschiedenen Produkten im Lebensmitteleinzelhandel vertreten, darunter auch ein Bio-Produkt. Auch hier ist die heimische Produktion mit 3 von 7 angebotenen Karfiolprodukten vertreten, der angebotene Importkarfiol stammte aus Polen, Italien, Deutschland und den Niederlanden. Während die Preise für österreichischen Karfiol aus konventioneller Produktion mit € 2,49 leicht über dem von konventionellen Import-Karfiol mit € 2,42 lagen, wurde Bio-Brokkoli aus den Niederlanden mit € 3,99 angeboten. Es zeigte sich, dass KonsumentInnen zwar regional erzeugtes Gemüse schätzen, aber dennoch trotz minimaler Preisunterschiede oft zu Importware greifen.
Die Ergebnisse des Store-Checks zeigen final auf, dass der Anteil österreichischer Produkte bei Eisbergsalat bereits hoch ist, was auf einen Trend zu regionaler Ware schließen lässt, bei Brokkoli und Karfiol waren die Marktanteile für heimische Produkte in der Vergangenheit jedoch bereits deutlich höher, hier verlor man in den letzten 3 Jahren einen bedeutenden Marktanteil. Leider ist dadurch zu befürchten, dass die österreichische Produktion von Brokkoli und Karfiol weiter zurückgehen wird.